Dienstag, 29. Mai 2012

Letter

Ich schaue in diese Augen. Gross und braun. Ein Braun, wie nur Rehe es haben. Keine spezielle Musterung im Iris. Nur sattes braun. Umrandet von vollen Wimpern, die schon etliche Male unter Feuer leiden mussten. ;)
Diese Wimpern, welche mit einem Aufschlag mein Herz zum Stillstand bringen können. Aus jenen Augen wanderten schon viele Tränen, ob voll Schmerz oder Freude. Jede Träne war verdient, dennoch wäre ich gerne derjenige gewesen, der sie hätte wegwischen können.
Oftmals sind dunkle Schatten unter den Augen. Schatten der Vergangenheit und der schlaflosen Nächte. Diese Schatten schaffen es aber nicht vom weisen Blick abzulenken. Ein Blick, der soviel aussagt. Die schmerzhaften Erinnerungen, die harte Vergangenheit und die einsame Gegenwart.
Ich will in diese Augen ein Glitzern bringen. Der Funke sein, der etwas Lebhaftes ins Dunkel bringt.
Ich werde immer bleiben und für dich da sein.

Dein bester Freund :)

Ich präsentiere: Der allertollste Mensch, der gesamten Welt! Ich meine Wangen tun weh, weil ich so gelächelt hab. Der Wink mit den Rehaugen kommt von meinem Vater. Er war Jäger. Die Beiden waren immer der Meinung, dass ich richtige Rehaugen habe. Eine nette Geste.

Bald werden meine Ferienfotos folgen. Hatte leider noch zu wenig Zeit, um sie online zu stellen. Tut mir schrecklich Leid. Oder so ähnlich.

Sincerely, T.

Dienstag, 15. Mai 2012

Lies

Sie liegt da. Denkt nach, denkt daran, was sie hätte anders machen können. Wie alles hätte ablaufen müssen, dass nicht solch ein Ende kommt. Dieses unerklärliche Ende.
Ein Schrei, so schrill, so voller Schmerz, ein Schmerz, der nicht mit einzelnen Worten erklärbar wäre.
Sie schliesst erschrocken ihren Mund. Angst, dass er zurückkommt und ihr wieder Schmerzen zufügt, erwacht. Er darf sie nicht hören, obwohl sie nicht ohne Grund so qualvoll schreit. Immer wieder kommen grässliche Krämpfe im ganzen Körper. Der kalte Schweiss tropft von ihrer Stirn.
„Wieso?“, flüstert sie erschöpft.
Sie hatte alles getan. Ihm alles gegeben.
Ihr Herz, jenes Herz, welches sie ihm mit Freuden geschenkt hatte, jenes Herz hämmerte – nun zerbrochen – in ihrer Brust.
Das Bett, welches sie mit ihm geteilt hatte, weil er ihr beteuerte, nicht ohne sie leben zu können. Dieses Bett, unter ihr – blutverschmiert.
Das Blut, ihr eigenes, färbt den hellen Birkenboden dunkelrot.
Ein Donnerschlag, sie zuckt zusammen. Der Blitz erleuchtet ihre von Tränen glänzenden Augen. Der Wind pfeift durch die Fensterritzen, über jene Ritzen hatte er sich vor nur einer Stunde beschwert. Doch schnell war es ihm egal. Seine lüsternen Augen sagten alles, was er im Sinn hatte.
Sie hasst sich für ihre Naivität, die sie in diese Lage gebracht hatte. Sie war nur in die Bar, um zu feiern, Spass zu haben. Doch, als sie ihn sah. Es war Liebe auf den ersten Blick. Für sie zumindest. Seine vom Alkohol glasigen Augen hatten sie gemustert, dass sie gleich rot wurde. Butter in seinen Händen. Als er ihr dann versprach, dass er ihr das schönste Geschenk geben würde, war sie sofort einverstanden. Sie ging mit ihm fort. In der Meinung, dass er dasselbe, wie sie fühlte.
Sie hatte nicht darauf geachtet, dass er nie erwähnte, wie die gemeinsame Zukunft aussehen wird. Nur das hier und jetzt.
Die Schuppen fielen erst im Nachhinein von ihren Augen. Erst, als es schon zu spät war.
Seine Stimme, von den vielen Zigaretten rauchig, diese Stimme hatte sie mit ein paar Worten, einem Kompliment nach dem anderen, verführt.
Die Versprechungen, von welchen sie jede einzelne geglaubt hatte.
Alles Lügen, sah sie jetzt klar vor ihrem inneren Auge.
Sie hatte ihm hingebungsvoll ihren willigen Körper gegeben. Jenen Körper, in dessen Bauch nun ein Messer steckt.
„Wieso?“, wispert sie ein weiteres Mal.
Nur weil sie an die wahre Liebe geglaubt hatte.
Ihr Husten wird zu einem grausigen Röcheln. Kurz bevor sie die Augen für immer schliesst, hört sie die Sirenen des viel zu späten Krankenwagens.

Kein Traum, keine Erinnerung - einfach ein Gedanke. Festgehalten, indem ich ihn niederschrieb.

Sincerely, T.

Freitag, 4. Mai 2012

Von der Traurigkeit und der Hoffnung


"Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf.
"Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte
Bekannte grüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du,", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme.
Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen: "Ich bin die Hoffnung."


Wie versprochen die Story, welche mich zu Tränen rührte. Ich hoffe sie gefällt euch so, wie mir. <3

Sincerely, T.

Dienstag, 1. Mai 2012

Ice Cream, Holiday and Sunshine!

Es sieht folgendermassen aus:
Ich kann am Freitag aus der Klinik austreten. Das einzige Thema, welches mich noch bedrückt, sind die Streitereien mit meiner Mutter. Doch die kann ich nicht in der Klinik beseitigen. Das braucht mehr Aufwand. Sei's drum.
Mir geht es also so weit prächtig.
Ausserdem hab ich die allersüsseste Liebeserklärung der Welt bekommen. Ich schweige, wie ein Grab! Okay, nein.
Er sagte mir, dass er eine grosse Sehnsucht nach wirklicher Liebe verspürt. Und, dass ich die Einzige bin, welche sie ausfüllen kann.
Hallo?! Ich meine, ich wusste nicht was sagen. In meinem Bauch feierten die Schmetterlinge gerade Silvester.
Aber dazu werd ich euch schon nochmals mehr erzählen.
Eigentlich wollte ich euch über die nächste Woche, also schon von diesem Samstag an, informieren.
Ich fliege in die Türkei. Ich hasse es zwar, meine komplett unförmige Bikinifigur sehen zu lassen, aber egal.
Ich freue mich auf die Sonne und das Meer. Ich hoffe Niemandem von euch über den Weg zu laufen. Das könnte peinlich enden, für beide Seiten. Ausserdem will ich in meinen Ferien keinem bekannten Gesicht begegnen. Ich meine, hallo? Ferien? Ich seh euch auch so jeden Tag. Weil Twittern und Bloggen ist ja mein Job. *hust* (Ich sollte mir wirklich etwas sinnvolleres suchen!)
Die Sherlocks unter euch haben sicher schon festgestellt, dass, wenn ich nächste Woche in die Türkei fliege, keine Tweets und Blogeinträge kommen. Wer hätte es gedacht.
Sobald ich aber zurück bin, nerve ich euch mit Ferienfotos und Infos. Und seit gefällig begeistert! Für irgendwas seid ihr ja auch da.
Das war's erst mal von meiner Seite. Ihr wisst, dass ich euch liebe. <3

Sincerely, T.

P.s. Ich will ernsthaft keine Ansatz von einem Twitterer vor meiner Linse haben, wenn ich mich gerade sonne! Also bleibt zu Hause, ihr kleinen Stalker. <3