Sonntag, 30. Dezember 2012

Silvester, Neujahr und wir sind alle ein Stück dümm-äh reifer geworden!

Hi. Wieso zum Teufel schreibe ich 'Hi'? Ich bin verrückt. Naja. Egal. Vergesst das alles. Sofort. Bitte. 
Ich fühle mich gerade gelangweilt und dachte: 'Hey, es gibt sicher Menschen, die Lust haben einen total langweiligen Blogeintrag von dir zu lesen!' Da du nun der Auserkorene oder von mir aus die Auserkorene bist, wirst du sicher sehr viel Spass haben. Oder auch nicht. 
Auf jeden Fall. Ich sollte es mir als Vorsatz für's neue Jahr nehmen, auf den Punkt zu kommen. Himmel! 
Was ich eigentlich mit diesem Eintrag bewirken wollte ist ein Jahresrückblick oder Neujahres Glückwunsch. However. Also. Eigentlich schreibe ich ihn gegen meine Langeweile, aber schieben wir das bei Seite. 
Dieses Jahr ist ziemlich viel gelaufen. Zumindest bei mir. Vielleicht hattet ihr ein total langweiliges Jahr. (Ich wechsel irgendwie immer zwischen 'ihr' und 'du'. Hm. Sei's drum.)
Ich hatte ein kleines Kofferleben. Von einem Ort zum nächsten gewechselt. 
Ich habe mich verliebt. Gleich zweimal. Aus beiden wurde nichts. Kein Weltuntergang. 
Ausserdem plante ich meine Zukunft. Eine Ausbildung als Informatikerin und unter der Woche lebe ich in einer WG. 
Alles passt soweit. Aber ich habe auch einen weiteren Menschen verloren. 
Nicolai. Mein kleiner Freund. Er war 14 und ist am 21.12.12 gestorben. Er war wie ein kleiner Bruder für mich. 
Aber ich will jetzt nicht melodramatisch werden. Jetzt müssen wir doch anstossen. Naja. Erst morgen, aber egal. 
Wir stossen alle an auf ein weiteres Jahr, dass an uns vorbei zog. Vorbei zog in einer Geschwindigkeit, dass wir erschrecken, sobald wir auf das Datum blicken. Viele Fehler wurden begangen. Menschen wurden verletzt, manche fanden ihr Glück und einige gingen von uns. Für manche war es aber auch nur wieder ein Jahr, wie jedes andere. Diese Routinemenschen, die ihr leben eigentlich gar nicht geniessen, aber es sich und den Menschen um sich so lange einreden, bis alle es glauben. 
Ja. Dieses Jahr. Eigentlich hätten wir alle sterben sollen. Und jetzt reissen wir schon wieder Witze drüber, obwohl das Leben sehr kurz ist. Vielleicht lachst du und postet was dazu auf Facebook und wirst in diesem Augenblick von einem Auto angefahren. Sehr unwahrscheinlich, aber hey! Alles ist möglich. 
Ich schweife ab. Eigentlich will ich euch allen nur ein schönes neues Jahr wünschen, in dem ihr euch Vorsätze macht, die ihr auch im nächsten nicht erfüllen werdet. Oder vielleicht doch?
Sauft euch schön die Hucke voll an Silvester und feiert auf alles, was euch lieb ist. 

Ich verabschiede mich nun schon mal am 30.12. vom Jahr 2012, denn was kann schon bis morgen Nacht schief gehen? Vieles, aber seien wir einmal optimistisch. 

Mit einem tiefen Knicks, T.

Samstag, 15. Dezember 2012

Houh!

Was ein kreativer Posttitel. Nicht.  
Eigentlich wollte ich euch nur mitteilen, dass es mir unglaubkich schrecklich Leid tut, dass so lange nichts von mir zu hören war. Also eigentlich ist es mir egal, aber ich will nett klingen. Sei's drum.
Bei mir läuft zurzeit alles drunter und drüber. Irgendwie. Ich versuche es euch in ein paar Zeilen schmackhaft zu machen.

1. Ich hatte Schule. Unglaubliche Begründung. Ich bin, wie ihr vielleicht wisst, in einem Berufswahljahr. Ich muss jeden Montag vier Bewerbungen rauslassen und sonstige Hausaufgaben. Meine Lehrer lieben mich. :---) 

2. Schlafe ich zunehmend schlechter. Einschlafen ist eine Qual und am Morgen aufwachen die Grösste. Kein Arzt will mir ein Schlafmittel verschreiben, da es süchtig macht und ich angeblich zu jung sei. Ich habe darüber nachgedacht Abends noch eine Runde joggen oder spazieren zu gehen, aber ich hab dazu einfach keine Kraft mehr. Tragisch, tragisch. 

3. Ich werde eine Projektarbeit schreiben. Am 14. Juli 2013 ist Abgabetermin. Ich habe mich dazu entschlossen ein Buch zu schreiben. So um die 80 Seiten will ich schon schaffen. Plus professionell einbinden lassen und unter Umständen würde ich mein Werk dann einem schweizer Autor zeigen, damit er mir eine kurze Kritik schreibt. Dies nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Also...Ich habe noch nicht begonnen...Leider. Das Problem ist, dass jedes Mal, wenn ich an den Laptop sitze und mit Schreiben beginnen will auf 9Gag oder Twitter ende. Nie auf Facebook. Seid stolz auf mich. 
Ich habe mir also nun vorgenommen das Wifi auszuschalten, während ich schreibe. (Ja, ich könnte auch anstatt diesen Blogeintrag meine Geschichte beginnen, aber ich hatte gerade Lust und einen Schreibfluss für das.) 

4. Ich wurde von Aliens entführt und sie haben mir eine Gehirnwäsche verpasst und ich musste erst lange Zeit behandelt werden, dass ich wieder sprechen konnte. 

So. Meine Begründung. Ihr dürft euch die sinnvollste aussuchen. Natürlich entspricht alles davon der Wahrheit. Ich würde euch doch nie im Leben anlügen. Wie könnte ich nur! 

Ich wünsche eine besinnliche Weihnachtszeit, obwohl ich die wahrscheinlich nochmals wünschen werde, da ich gerne einen Eintrag über Weihnachten machen würde. WEIL ICH JA SO VIEL ZEIT HABE! 


Mit besten Grüssen, T. 

Dienstag, 6. November 2012

Hilfe

Wie beschreibt man dieses Gefühl? Es fühlt sich an, als würde ich innerlich in zwei Hälften gerissen werden. Mir läuft es ständig eiskalt den Rücken hinunter. Die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf. Innerlich erfroren. Innerlich leer.
"Ich bin nicht schuld.", wiederhole ich mehrmals. Wie ihr wisst, verwendet mich meine Mutter gerne als Sündenbock für alles. Wie gerne würde ich nicht hinhören - Wie gerne würde ich ihre Worte ignorieren. Leider kann ich nicht. Ich höre jede einzelne Schuldzuweisung. Ich stehe wieder am Anfang. Nichts hat sich geändert. Niemand hört meine Hilferufe. Ich stehe wieder an der Klippe. Die Angst davor runterzufallen, zerfrisst mich innerlich. Ich will nicht, dass es wieder so endet, wie im Februar.
Ich habe das erste Mal das Bedürfnis mich meiner Mutter mitzuteilen. Sie hört nicht hin. Niemand merkt, wie sehr ich wieder an allen Erinnerungen zerbreche.
Ich brauche gerade einfach nur eine Hand, die mich festhält, die mich vor dem Abgrund schützt.

Sonntag, 19. August 2012

Hyperventilieren

Ich will sie nicht enttäuschen. Nicht schon wieder. Ich habe meinen Vater schon zu oft enttäuscht. Nicht auch noch meine Mutter. 
Sie hat mir schon so oft gedroht mich in ein Heim zu stecken. Nie hab ich ihr geglaubt. Bis das Jugendamt kam und mir meine letzte Chance gab. Ein Berufsschuljahr. 
Wenn ich es erfolgreich abschliesse und einen anschliessende Lehrstelle habe, dann ist es geschafft. Falls ich es schaffe. 
Nur weiss ich nicht einmal, wann morgen die Schule anfängt. Halb 8? Halb 7? Welches Klassenzimmer? Was muss ich mitnehmen? Ich weiss es nicht. Ich habe keinen Brief bekommen und auf der Homepage steht nichts. Ich bin hilflos. Anrufen und nachfragen hab ich verpasst.
Ich habe solche Angst. Zum Teufel?! Was würdest du mir raten, Papa? 
Ich denke, dass er mich um 6 Uhr hinfahren und mir helfen würde. 
Ich bin verloren. Scheisse. 

Sincerely, T.

Dienstag, 7. August 2012

Unverständnis

Sie versteht es nicht. Genau, wie die anderen, denen ich versucht habe es zu erklären. 
Meine Mutter kann einfach meinen Gedankengang nicht nachvollziehen. Ich muss etwas sehen, um eine logische Schlussfolgerung zu bilden. Ich kann Dinge nicht in meinem Kopf lösen. Ich muss es vorher aussprechen oder aufschreiben. Genau aus diesem Grund, schreibe ich so viele Texte. Um meinen Gedankengang zu verstehen und mir selbst Fragen zu beantworten. 
Ich habe es ihr gerade wieder einmal erklärt. Eine halbe Stunde Zeit geopfert und ich dachte, dass sie es jetzt endlich nachvollziehen kann - doch nein. 
Ihr Freund ist zur Mittagspause nach Hause gekommen und fand wieder einen Weg, um mich zum schreien wütend zu machen. Ich versuchte, dass vorhin zu erklärte in einen Kurzfassung zu bringen und es ihm zu sagen, doch er blockte ab. 
Da versuchte es meine Mutter. Einen kurzen Moment fühlte ich mich erleichtert über ihre Hilfe, da realisierte ich ihren Tonfall. Diesen Tonfall, der klang, als wäre ich ein 5-jähriges Kind, dass man besänftigen muss, indem man sein Märchen erzählt und es so glücklich macht. 
Meine Hände ballten sich zu Fäusten und meine Gedanken kreisten. Meine Konzentration war bei ihr, ihrem Freund, dem Radio, der Katze und dem Auto draussen zugleich. Trotzdem drängte sich der Schmerz über das eben gehörte in den Vordergrund. Ich blendete den Zeitung lesenden Freund, die fressende Katze, das vorbeifahrende Auto, OneRepublic mit Secrets aus dem Radio und meine Mutter aus und versuchte mich darauf zu konzentrieren nicht gleich davonzulaufen, zu schreien oder zu weinen. Ich weiss nicht, was ich lieber gemacht hätte. 
Ich stand auf und sie sagte: "Halt. Ich erklär's ihm doch nur." Ich riss mich zusammen, drehte mich um und antwortete ihr mit: "Ja, aber nicht dieser Tonfall." 
Mit schnellen Schritten brachte ich Platz zwischen mich und der Küche und rauschte in mein Zimmer. Meine Tränen kamen mir schon vor der Zimmertür. Ich betrat das Zimmer, machte mit peinlicher Sorgsamkeit die Tür zu und liess mich auf das Bett fallen. Ich zog mein Kissen an mich, während meine Tränen, wie ein Wasserfall flossen. 
Dieser Schmerz, als ich merkte, dass sie mich und meine Art ein weiteres Mal nicht verstand. Unbeschreiblich. 
Immer sagt sie, dass meine Schwester halt anders ist, sieht aber nicht, dass auch ich anders bin und denke. Ich bin ja hochbegabt. Ich kann ja denken, wie ein Erwachsener und sehe alles logisch. Ich muss vernünftig sein und wie ein normaler Mensch. 
Doch, mein überdurchschnittlicher IQ macht auch, dass ich Dinge anders sehe. Es gibt aber auch Dinge, die ich nicht verstehe. Manchmal einfach so oder dem Alter abhängig. Niemand kann das nachvollziehen. Man fühlt sich unverstanden. Man fühlt sich allein. 

Sincerely, T.

Freitag, 13. Juli 2012

Broken

Ich versuche überall und in allem das Positive zu sehen, doch irgendwann findet man es nicht mehr. Ich werde geliebt, doch mein Herz, ich weiss nicht wo es ist. Vielleicht tot, vielleicht besitzt es irgendjemand.
Dieser Schmerz, der von der ganzen Trauer kommt, will nicht verschwinden. Die Angst, dass sich nie etwas ändern wird, frisst mich innerlich auf.
Ich gebe Vertrauen und bekomme Hass und Missvertrauen zurück. Es schmerzt. Vor allem aber zerbreche ich. Innerlich.
Viele Teile in mir sind schon tot. Leblos.
Alle stossen mich in die Richtung, dass ich bald keine Gefühle mehr zeige und sie auch nie mehr zulassen werde.
Ich glaube, dass die Welt einfacher zu ertragen ist, wenn man sich verschliesst. Die ganze Sache nimmt mit jeder Träne mehr Gestalt an.

Ich wünsche euch nie so viel Schmerz. Nicht einmal meinem grössten Feind.

Sincerely, T.

Dienstag, 12. Juni 2012

Highway to hell

Ein schriller Schrei. Ich röchle und schlage, schweissgebadet, meine Augen auf. Meine Wangen sind feucht von ganzen Tränen. Ich hieve mich mühsam auf.
„Hallo? Irgendjemand?“, flüstere ich in die Dunkelheit.
Ich drehe mich sachte um meine eigene Achse. Dunkle Schatten, so weit das Auge reicht. Der Horizont gleicht einer Feuerwand. Ich selbst stehe mitten auf einem Highway. Kein Wind weht, kein Geräusch um mich herum. Ich kann nur die Hitze, welche von der Strasse ausgeht sehen.
Ein Blick auf meinen Körper lässt meinen Atem stocken. Mein Körper, der eines kleinen Mädchens. Dieser plötzliche Einfall bewirkt, dass mein Kopf realisiert, dass ich in einem Albtraum bin und nicht aus einem erwacht bin. Ich versuche verzweifelt etwas zu tun, um aufzuwachen oder zumindest meinen Traum abzuschwächen. Nervosität macht sich in mir breit, sobald sich nichts ändert.
Ich will losrennen, doch meine Beine geben nach. Ich stolpere und falle auf den heissen Asphalt. Meine Augen füllen sich mit salzigen Tränen. Ich atme zitternd ein. Die Luft ist üppig.
Plötzlich berührt mich eine grosse Hand an den Schultern. Ich zucke unmerklich zusammen, während mein Blick zum Besitzer der Hand wandert.
„Papa.“, stelle ich leise fest. Ich weiss, dass ich träume und er nicht wirklich vor mir steht. Dennoch springe ich auf, in seine Arme. Mehrere Schluchzer entweichen meinem Mund.
„Du weisst, dass ich nicht wirklich bin. Ich muss gehen, sobald du aufwachst.“
Obwohl es eine Feststellung ist nicke ich. In diesem Moment ist es mir jedoch völlig egal. Ich will diese Minuten geniessen.
„Ich vermisse dich. So sehr. Ich mache so viele Fehler. Allen Menschen bin ich eine Bürde.“, erzähle ich weinend. So viele mehr liegt mir auf dem Herzen. Jeden Tag vermisse ich ihn. Jeden Tag erlebe ich neue Dinge, die ich ihm erzählen will.
„Mein kleiner Schatz. Mache Fehler. Lerne jedoch daraus. Du bist jung. Mach dir nicht so viele Gedanken. Lebe in den Tag hinein. Eine Bürde bist du nur deiner Mutter, aber welches Kind ist das schon nicht? Du wirst deinen Weg gehen. Wohin er auch führt, ich werde immer stolz auf dich sein.“, antwortet mein Vater liebevoll.
Ich schlinge meine Arme noch fester um ihn. Dieser Schmerz, der sich in meinem Körper breit macht ist unerträglich. Er zerreisst mich innerlich.
Jemand zerrt mich weg. Erschrocken halte ich den Atem an, während ich versuche mich aus den Armen des Besitzers zu winden. Ich blicke verzweifelt in die Augen meines Vaters, doch er wird selbst festgehalten.
Ein Revolver wird gezogen. Seine Musterung weist ineinander geschlungene Schlangen. Ich kann den Besitzer der Waffe nicht ausmachen. Er ist in eine dunkle Schattenwolke verpackt. Ein Knall – Mein Vater kippt um. Ein Schrei – Mein eigener. Ich falle ein weiteres Mal auf den, inzwischen kühlen Asphalt. Mein Blick wandert umher. Ich bin allein. Ich schreie schrill weiter. Jede Träne brennt, wie Feuer auf meinen Wangen. Es fühlt sich an, als würde ich innerlich verbrennen.
Tatsächlich züngeln helle Flammen um mich herum. Ich bewege mich nicht, während ich schluchzend zusehe, wie meine Haut verbrennt.
Stumm warte ich, bis ich aufwache und von meinen physisch, wie psychischen Qualen erlöst werde.

Wieso ich diesen Albtraum hatte ist fraglich. Ich dachte, endlich den Kampf gegen sie gewonnen zu haben.

Sincerely, T.

Samstag, 9. Juni 2012

Here I am

Bam. Bam. Bam.

Ja, ich lebe noch. Ihr kennt mich. Die Ferienfotos werden in 20'000 Jahren folgen. Ich werde nie Zeit finden oder Bock haben alle auf meinen Laptop zu laden. Ich bin so ein fauler Mensch. Sei's drum. 
Irgendwas wollte ich euch mitteilen mit diesem Eintrag. Hm.
Ich werde auf jeden Fall bald einen weiteren Text online stellen, weil ihr die ja so liebt. Ich schrieb ihn, als ich in der Klinik war. Wer's mag.
Des weiteren möchte ich euch darauf hinweisen, dass ich eine Idiotin bin. Ich bin, wie schon immer, verliebt. Ich bin, wie schon immer, unsicher in der Sache. 
Vielleicht bekommt ihr bald einen Eintrag dazu. So im Sinne von: Tatz auf Wolke 7. Fast am runterfallen.

Gott. Ich bin ja so langweilig geworden, seit ich nicht mehr depressiv bin. 


Sincerely, T.

Dienstag, 29. Mai 2012

Letter

Ich schaue in diese Augen. Gross und braun. Ein Braun, wie nur Rehe es haben. Keine spezielle Musterung im Iris. Nur sattes braun. Umrandet von vollen Wimpern, die schon etliche Male unter Feuer leiden mussten. ;)
Diese Wimpern, welche mit einem Aufschlag mein Herz zum Stillstand bringen können. Aus jenen Augen wanderten schon viele Tränen, ob voll Schmerz oder Freude. Jede Träne war verdient, dennoch wäre ich gerne derjenige gewesen, der sie hätte wegwischen können.
Oftmals sind dunkle Schatten unter den Augen. Schatten der Vergangenheit und der schlaflosen Nächte. Diese Schatten schaffen es aber nicht vom weisen Blick abzulenken. Ein Blick, der soviel aussagt. Die schmerzhaften Erinnerungen, die harte Vergangenheit und die einsame Gegenwart.
Ich will in diese Augen ein Glitzern bringen. Der Funke sein, der etwas Lebhaftes ins Dunkel bringt.
Ich werde immer bleiben und für dich da sein.

Dein bester Freund :)

Ich präsentiere: Der allertollste Mensch, der gesamten Welt! Ich meine Wangen tun weh, weil ich so gelächelt hab. Der Wink mit den Rehaugen kommt von meinem Vater. Er war Jäger. Die Beiden waren immer der Meinung, dass ich richtige Rehaugen habe. Eine nette Geste.

Bald werden meine Ferienfotos folgen. Hatte leider noch zu wenig Zeit, um sie online zu stellen. Tut mir schrecklich Leid. Oder so ähnlich.

Sincerely, T.

Dienstag, 15. Mai 2012

Lies

Sie liegt da. Denkt nach, denkt daran, was sie hätte anders machen können. Wie alles hätte ablaufen müssen, dass nicht solch ein Ende kommt. Dieses unerklärliche Ende.
Ein Schrei, so schrill, so voller Schmerz, ein Schmerz, der nicht mit einzelnen Worten erklärbar wäre.
Sie schliesst erschrocken ihren Mund. Angst, dass er zurückkommt und ihr wieder Schmerzen zufügt, erwacht. Er darf sie nicht hören, obwohl sie nicht ohne Grund so qualvoll schreit. Immer wieder kommen grässliche Krämpfe im ganzen Körper. Der kalte Schweiss tropft von ihrer Stirn.
„Wieso?“, flüstert sie erschöpft.
Sie hatte alles getan. Ihm alles gegeben.
Ihr Herz, jenes Herz, welches sie ihm mit Freuden geschenkt hatte, jenes Herz hämmerte – nun zerbrochen – in ihrer Brust.
Das Bett, welches sie mit ihm geteilt hatte, weil er ihr beteuerte, nicht ohne sie leben zu können. Dieses Bett, unter ihr – blutverschmiert.
Das Blut, ihr eigenes, färbt den hellen Birkenboden dunkelrot.
Ein Donnerschlag, sie zuckt zusammen. Der Blitz erleuchtet ihre von Tränen glänzenden Augen. Der Wind pfeift durch die Fensterritzen, über jene Ritzen hatte er sich vor nur einer Stunde beschwert. Doch schnell war es ihm egal. Seine lüsternen Augen sagten alles, was er im Sinn hatte.
Sie hasst sich für ihre Naivität, die sie in diese Lage gebracht hatte. Sie war nur in die Bar, um zu feiern, Spass zu haben. Doch, als sie ihn sah. Es war Liebe auf den ersten Blick. Für sie zumindest. Seine vom Alkohol glasigen Augen hatten sie gemustert, dass sie gleich rot wurde. Butter in seinen Händen. Als er ihr dann versprach, dass er ihr das schönste Geschenk geben würde, war sie sofort einverstanden. Sie ging mit ihm fort. In der Meinung, dass er dasselbe, wie sie fühlte.
Sie hatte nicht darauf geachtet, dass er nie erwähnte, wie die gemeinsame Zukunft aussehen wird. Nur das hier und jetzt.
Die Schuppen fielen erst im Nachhinein von ihren Augen. Erst, als es schon zu spät war.
Seine Stimme, von den vielen Zigaretten rauchig, diese Stimme hatte sie mit ein paar Worten, einem Kompliment nach dem anderen, verführt.
Die Versprechungen, von welchen sie jede einzelne geglaubt hatte.
Alles Lügen, sah sie jetzt klar vor ihrem inneren Auge.
Sie hatte ihm hingebungsvoll ihren willigen Körper gegeben. Jenen Körper, in dessen Bauch nun ein Messer steckt.
„Wieso?“, wispert sie ein weiteres Mal.
Nur weil sie an die wahre Liebe geglaubt hatte.
Ihr Husten wird zu einem grausigen Röcheln. Kurz bevor sie die Augen für immer schliesst, hört sie die Sirenen des viel zu späten Krankenwagens.

Kein Traum, keine Erinnerung - einfach ein Gedanke. Festgehalten, indem ich ihn niederschrieb.

Sincerely, T.

Freitag, 4. Mai 2012

Von der Traurigkeit und der Hoffnung


"Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf.
"Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte
Bekannte grüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du,", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme.
Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen: "Ich bin die Hoffnung."


Wie versprochen die Story, welche mich zu Tränen rührte. Ich hoffe sie gefällt euch so, wie mir. <3

Sincerely, T.

Dienstag, 1. Mai 2012

Ice Cream, Holiday and Sunshine!

Es sieht folgendermassen aus:
Ich kann am Freitag aus der Klinik austreten. Das einzige Thema, welches mich noch bedrückt, sind die Streitereien mit meiner Mutter. Doch die kann ich nicht in der Klinik beseitigen. Das braucht mehr Aufwand. Sei's drum.
Mir geht es also so weit prächtig.
Ausserdem hab ich die allersüsseste Liebeserklärung der Welt bekommen. Ich schweige, wie ein Grab! Okay, nein.
Er sagte mir, dass er eine grosse Sehnsucht nach wirklicher Liebe verspürt. Und, dass ich die Einzige bin, welche sie ausfüllen kann.
Hallo?! Ich meine, ich wusste nicht was sagen. In meinem Bauch feierten die Schmetterlinge gerade Silvester.
Aber dazu werd ich euch schon nochmals mehr erzählen.
Eigentlich wollte ich euch über die nächste Woche, also schon von diesem Samstag an, informieren.
Ich fliege in die Türkei. Ich hasse es zwar, meine komplett unförmige Bikinifigur sehen zu lassen, aber egal.
Ich freue mich auf die Sonne und das Meer. Ich hoffe Niemandem von euch über den Weg zu laufen. Das könnte peinlich enden, für beide Seiten. Ausserdem will ich in meinen Ferien keinem bekannten Gesicht begegnen. Ich meine, hallo? Ferien? Ich seh euch auch so jeden Tag. Weil Twittern und Bloggen ist ja mein Job. *hust* (Ich sollte mir wirklich etwas sinnvolleres suchen!)
Die Sherlocks unter euch haben sicher schon festgestellt, dass, wenn ich nächste Woche in die Türkei fliege, keine Tweets und Blogeinträge kommen. Wer hätte es gedacht.
Sobald ich aber zurück bin, nerve ich euch mit Ferienfotos und Infos. Und seit gefällig begeistert! Für irgendwas seid ihr ja auch da.
Das war's erst mal von meiner Seite. Ihr wisst, dass ich euch liebe. <3

Sincerely, T.

P.s. Ich will ernsthaft keine Ansatz von einem Twitterer vor meiner Linse haben, wenn ich mich gerade sonne! Also bleibt zu Hause, ihr kleinen Stalker. <3

Samstag, 28. April 2012

She does it again

Wieder sitze ich hier. Weinend. Allein.
Wieder hatte ich eine Diskussion mit meiner Mutter. 
Wieder endete sie grauenhaft.
Wir schrieen uns gegenseitig an. Wegen Belanglosem. 
Ich dachte, dass alles besser wird, wenn ich mich ändere. Das es besser wird, wenn ich endlich einen Abschluss mit meinem Vater gefunden habe. Doch nein, meine Mutter ist noch da. Genau so wie vorher. Sie versteht mich nicht. Sie akzeptiert mich nicht. Es tut so weh zu wissen, dass ohne mich eigentlich alles besser wäre. Ich sagte ihr diese Woche, dass ich gerne eine Umarmung hätte, wenn es mir schlecht geht. Heute hat sie mich angeschrien und ich hatte wieder den Stich im Herzen. Sie drückte mich. Ohne jede Liebe. Es tat so weh. Ich gehe wieder innerlich kaputt, jetzt wo ich so nah dran war am glücklich sein. Wieso? 
Wieder möchte ich mich unter meiner Bettdecke verkriechen und in die Internet-Welt verschwinden. Raus aus der Realität. Sie schmerzt zu sehr. 
Ich habe Niemanden. Niemand tröstet mich jetzt. Niemanden kann ich anrufen. Ich bin allein. 
Auf meinem Bett. In meine Decke eingewickelt. Das Kissen an mich drückend. 
Es schmerzt. Ich will nicht mehr. 

Sincerely, T.

Dienstag, 24. April 2012

Give me some fire, Mr Devil!

Es ist wieder einmal so weit. Ich versinke in meinem Selbstmitleid. Will mir Jemand eins in die Fresse verpassen?
Mein Leben - Wie ein einsamer Baum am Horizont.
Ich hasse es. Ich verfluche mich selbst, für die Fehler, welche ich die letzten 3 Jahre begannen habe. Manchmal tröste ich mich mit dem Gedanken, dass ich es nicht besser geschafft hätte. Doch eigentlich hätte ich es geschafft. Wenn ich mir nur einmal im Leben den Arsch aufreissen würde für etwas, dass ich will.
Doch nein, ich hab immer aufgegeben.
Sei's drum. Dennoch gibt es da diese Eifersucht auf die anderen Menschen. Die, welche ein normales Leben führen, mit normalen Problemen.
Sobald ich diese Eifersucht verspüre, kommt auch gleich die Gesellin Einsamkeit dazu. Sie erinnert mich immer daran, dass ich alle Beziehungen, zu den Menschen, ich liebe, zerstört habe. Dass ich alles kaputt mache.
Ganz abgesehen davon, dass sie mir die Wahrheit, nämlich, dass ich Nirgendwo reinpasse, ins Gesicht haut.
Ich hasse mein Leben nicht mehr so sehr, dass ich aufgeben würde, doch der liebe Gott hat vorgesehen, dass ich allein bin.
Eigentlich hat es nicht mal Gott vorhergesehen, an welchen ich nicht mal glaube. Ich selbst habe mir dieses Schicksal eingebrockt. Indem ich alle Menschen um mich herum verscheucht habe und Niemanden mehr an mich heranlasse, weil ich Angst habe verletzt zu werden. Ich werde ständig von allen verletzt. Zum einen ist es auch mein eigener Verdienst, da ich sie auch verletze. Aber unabsichtlich!
Ich ringe mit mir selbst. In mir drin herrscht ein Kampf. Welche Seite gewinnt weiss ich nicht. Ich hab auch noch nicht herausgefunden, wie ich diesen Krieg steuern kann.
Ich schaff es nicht ohne Unterstützung. Ohne die Unterstützung, die mir nie Jemand geben wird.

Foto selbst gemacht und bearbeitet. Naja, an meinen Fotografischen Künsten muss ich noch arbeiten.

Sincerely, T.

Sonntag, 8. April 2012

Realize, that it will never be the same

Die Nacht von heute auf Morgen, also Samstag auf Ostersonntag. Diese werd ich wahrscheinlich, hoffentlich, leider nie mehr vergessen. Denn ich hab endlich, nach einem Gläschen Wein, mit Schrecken festgestellt, dass es nie wieder so sein wird, wie früher. Ich hab angefangen zu schreien und mich in die Arme meines Cousins R. zu verkriechen. (Er war gerade zu Besuch da.) 
Auf jeden Fall, ich weinte, schluchzte und verschmierte sein Hemd. Mein Papa würde nie wieder hier sein. Meine Hoffnung, dass er jeden Moment zur Tür hereinkommt ist sinnlos. 
Ich habe oft davon geträumt, dass er zurück kommt. Ich würde ihm erzählen, was er alles verpasst hat und ihn zusammen schnauzen, dass er einfach so gegangen ist. Doch so einfach ist das nicht. 
Ich werde ihn nie wieder sehen. Nun, da das Realisieren gekommen ist, hat sich ein riesiger Schmerz in meiner Brust breit gemacht. Ein Loch.
(Wie Bella in Twilight, nur, dass ich eine bessere Begründung für die Schmerzen hab. Nicht einfach eine scheiss Waldfee, die mich verlassen hat.)

Naja, wo war ich? Loch in der Brust. Ich fühlte eine innere Taubheit. Mein Körper ist im Offline-Modus. Ich bin gelähmt vor Schreck. Alle Gefühle, welche ich nie rausliess die letzten 3 Jahre. Die kamen hervor. Ich hatte sie aufgestaut, weil meine Familie sonst zu Grunde gegangen wäre. Nachher wollte ich sie nie rauslassen, weil ich Angst vor den ganzen Schmerzen hatte. 
Nächsten Sonntag werden wir (Seine besten Freunde und meine restliche Familie) seine Asche verstreuen. So als symbolisches Loslassen. Ich weiss nicht, ob ich loslassen kann. Ich will nicht. Ich will meinen Papa behalten. Ich will in der rosa Wolke bleiben, wo alles perfekt ist. Doch ich darf nicht.
Alle Leute versuchen mich mit Gewalt herauszuzerren. Doch eigentlich ist es ein Kampf gegen mich selbst. Niemand kann mir helfen.
Ich hab schreckliche Angst davor. Das Einzige, was mir helfen könnte, wäre Unterstützung, von den Personen, denen ich vertraue. Doch die werd ich nie bekommen.

Sincerely, T.


P.S. Bild ist selbst fotografiert und bearbeitet. Ich mag den Spruch. Sehr.

Donnerstag, 5. April 2012

Bye, Dad

Hey, Paps.

Du bist/warst der Allergrösste für mich. Niemand wird deinen Platz in meinem Leben je einnehmen können. Du warst mein grösstes Vorbild. Logischerweise als Vater, aber naja. 
Ich vermisse dich und die Dinge, welche wir immer zusammen unternommen haben. Auch vermisse ich deine grossen starken Hände, welche mir immer wieder Geborgenheit geschenkt haben, als du mir über den Kopf streicheltest. Ich vermisse die Person, welche mich immer in den Arm nahm, als ich weinte und mir sagte, dass alles wieder gut wird. Eigentlich vermisse ich alles an dir. 
Ich fühle mich einsam, seit du weg bist. Du wirst immer in meinem Herzen sein. Und ich hoffe, dass du auf mich herabschaust, auf mich aufpasst und stolz bist auf deine kleine Tochter. Auf den Weg welchen ich gehen werde und auf die Dinge welche ich tun und noch ausprobieren werde. Ich will dich nicht enttäuschen, obwohl ich es wahrscheinlich schon getan hab. 
Wenn mich Jemand verabscheut, weil ich so bin, wie ich bin, dann wird mir das egal sein. Denn ein kleines bisschen Du ist in mir. Auf dieses Stück bin ich stolz. Ich versuche damit klarzukommen, dass du nicht wegen mit gegangen bist. Du hattest eine Last. Ich versuche es zu verstehen und nicht daran zu zerbrechen. Ich vermisse dich. Obwohl ich es schon erwähnt hab.
Auch hoffe ich, dass ich je wieder Vertrauen in einen Mann haben kann. Ohne Angst haben zu müssen, dass ich wieder so verletzt werde.
Dich vergessen werd ich nie. 
Damit umgehen, irgendwann.
Ich gehe meinen Weg. Du gingst deinen. Ich hoffe auch mal so eine ehrenhafte Person zu werden, wie du.
Ich hab dich lieb.

Dein kleines Mäuschen

Freitag, 30. März 2012

Rainy Day

Ich mag Herbsttage. Herbst ist schön. Die farbigen Blätter wirbeln umher, der Wind zerzaust meine Haare, der Regen macht mich klatschnass – Ja, der Regen. Falls es Irgendjemandem aufgefallen ist, hasse ich Regen.
Meine Mutter war auf jeden Fall der Meinung, ich solle spazieren gehen und das schöne Wetter geniessen. Die Sonne, die frische Luft, den Regen – Wie schon angetönt hasse ich den Regen. Die Sherlock Holmes unter euch werden schon festgestellt haben, dass es regnet und ich draussen bin. Die ganz Klugen können vielleicht schlussfolgern, dass meine Laune den Bach runter läuft.
Nun, ich sitze hier gerade ziemlich unbequem in einer Pfütze. Ich sehe grauenhaft aus. Wie ich in die Pfütze gekommen bin? Nein, ich bin nicht wie jeder normale Mensch umgefallen. Das wäre ja viel zu langweilig. Ich bin von meinem Hund rumgezerrt worden. Er fand es eine tolle Idee so schnell zu rennen, dass ich mich in der Leine verfange. Dann, welch Wunder, bin ich umgefallen. Auf mein Steissbein. Das tut übrigens weh.
Mein Hund kommt wieder angerannt und wirft mich auch gleich um. Ich liege nun in einer Pfütze. Eigentlich sollte ich mich ja freuen. Ich hab noch nie in einer Pfütze gelegen. Das ist ein neues Erlebnis in der Natur. Hurra.
Ich blicke mich um und realisiere, dass mein Hund weg ist. Über alle Berge, wie man so schön sagt. Jetzt bin ich auch noch allein und mein Handy hat gerade den Geist aufgegeben. Ganz abgesehen davon ist mir kalt und die Sonne geht gerade unter. Meine alte Idee unter freiem Himmel zu übernachten verliert immer mehr an Reiz. Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich verlaufen. Ich könnte es auch auf die Dunkelheit schieben, dass ich keinen Plan hab, wo ich bin, doch ich bin losgelaufen, als es noch hell war. Schlussfolgerung: Ich sollte, rein theoretisch, wissen, in welcher Pfütze ich mich befinde. Ein kalter Windstoss, welchen ich vor einer Stunde noch angebetet habe, lässt mich jetzt frösteln. Logischerweise bin ich ja auch nicht auf die geniale Idee gekommen eine Jacke mitzunehmen. Sieht doch viel cooler aus ohne Jacke, oder? Ich bin so eine Idiotin.
Mühsam hieve ich mich auf und versuche mein Shirt auszudrücken.
„Meine Mutter wird mich umbringen, wenn sie meine Kleider sieht. Alles zerschlissen und voller Matsch.“, murmle ich erschöpft. Ein Lachen von der Seite lässt mich aufkreischen.
„Wer zum Teufel bist du und warum erschreckst du mich so?!“, frage ich mit schrillem Unterton.
„Man nennt mich Phil. Ich wollte dich nicht erschre- Okay, doch ich wollte, dass du dich erschreckst. Hatte einen viel lustigeren Effekt.“, stellt sich die Stimme vor, während ich sehen kann, wie seine Silhouette sich verbeugt. Er macht einen Schritt auf mich zu, während ich mich von ihm weg bewege. Also bitte. Er könnte ein Pädophiler sein oder ein Kinderschänder oder Oh. Ich kann nun sein Gesicht sehen. Ein bisschen älter als ich, blonde Haare, die zum durchwuscheln verleiten und blaue Augen. So blaue Augen! Ich habe mich grade verliebt! Okay, vielleicht übertreibe ich, aber auf einmal bin ich glücklich, dass ich raus in den Regen bin. Welcher übrigens nicht aufgehört hat.
„Und du bist?“, fragt er lächelnd. Er hat Grübchen. Grübchen! Ich liebe die, nur meine eigenen hasse ich.
„Ich?“, frage ich komplett überflüssig. Wenn sollte er sonst meinen? Den Stein neben mir?! Ich bin so blöd!
„Eh, ja. Du.“, erwidert er irritiert.
„Mich nennen alle Tatz.“, presse ich hervor. Ich spüre, wie meine Wangen beginnen zu glühen. Ich gleiche einem Schlammmonster. Ich bin froh, dass er mich fast nicht erkennen kann in der Dunkelheit.
„Und was treibst du so hier draussen? In der Dunkelheit? Allein?“
„Ich war spazieren. Mit meinem Hund, doch wie du sicher feststellen kannst, ist er weg. Und du?“
„Ach, ich bin eigentlich ein Kinderschänder. Ein 16-jähriger. Ich bin auf der Suche nach einem neuen Opfer.“, antwortet er süffisant. Sobald er meinen erschrockenen Gesichtsausdruck erblickt, beginnt er lauthals zu lachen.
„Das ist nicht witzig!“, schnauze ich ihn empört an.
„Oh, doch! Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“, erwidert er amüsiert.
Ich schnaufe wütend. Wie kann man nur so etwas sagen? Das ist komplett taktlos! Doch ihm ist anzusehen, dass er es bereut.
„Tut mir Leid. Ich wollte nur die Stimmung ein bisschen heben. Du hast so resigniert gewirkt. Ich bin hier draussen, weil ich der Sonne gerne zusehe, wie sie untergeht. Das mach ich jeden Abend.“, murmelt er entschuldigend. Irgendwie war es ja süss. Er wollte mich nur aufheitern. Ganz abgesehen schaut er sich Sonnenuntergänge an. Eine romantische Ader besitzt er also auch.
„Schon okay. Man sollte trotzdem nicht einfach zu fremden Mädchen hin und taktlose Witze reissen.“
„Aber du bist doch gar nicht fremd. Ich sehe dich jeden Tag, wie du zur Schule fährst. Ich bin auch der Sohn deiner Schulleiterin, also weiss ich so ziemlich alles über deinen schwarzen Humor, welchen alle Lehrer verabscheuen.“, erklärt er ruhig. Ich stocke. Der Sohn von Rektorin Kempf. Ich hatte nie auch nur einen Gedanken an ihn verschwendet. Dennoch kommt mir sein Gesicht von den Fotos auf ihrem Schreibtisch bekannt vor. Wieso hat er überhaupt nach meinem Namen gefragt? Vielleicht war er sich nicht sicher? Egal. Er kennt mich. Ich ihn nur von weitem. Ich weiss, dass seine Eltern sich geschieden haben und, dass er auf einem Internat ist. Mehr nicht. Er weiss sicher alles Schlechte von mir. Seine Mutter mag mich nicht sonderlich. Okay, eigentlich hasst mich seine Mutter. Es gibt nichts was ich nicht schon kaputt gemacht habe und keinen Lehrer, welcher mich noch nicht zu ihr geschickt hat. Vielleicht hasst er mich jetzt auch? Meine Frage beantwortet sich teilweise, dadurch, dass er mir seine Lederjacke rüberreicht. Hassen wird er mich wohl nicht.
„Damit du dich nicht erkältest.“, erklärt er leise. Ich lege sie mir um. Sie ist noch warm und riecht nach seinem Parfüm. Ich kann den Duft nicht erklären. Vielmals werden Mänderdüfte als Moschusartig beschrieben. Ich hab keine Ahnung, wie Moschus riecht. Wahrscheinlich wie sein Parfüm. Ich siniere immer noch über den Duft, während er mir eine Frage stellt.
„Hm?“, mache ich völlig abgelenkt.
„Willst du erst mal zu mir kommen, bis es aufhört zu regnen?“, wiederholt er sich. Er schaut peinlich berührt auf seine Fussspitzen. Ich vermute zumindest, dass er peinlich berührt ist, denn ich kann sehen, wie seine Ohren glühen.
„Eh, klar. Wie weit ist es denn?“, platze ich sofort raus.
„Nicht weit, es ist hinter der nächsten Biegung.“ Während er spricht packt er meine Hand und zerrt mich in die gewünschte Richtung. Ich starre wie gebannt auf unsere Hände und realisiere viel zu spät, dass vor mir eine Vertiefung ist. Welch Wunder, ich stolpere. Genau in seine Arme um es genau auszudrücken. Was mich aber auch nicht im Geringsten stört. Er fängt mich auf und ich Trottel mache einen Schritt zurück und murmle ein „Es tut mir Leid.“
Wir gehen weiter und wechseln bis zu seiner Haustür kein Wort mehr miteinander. Mist, wenn seine Mutter zu Hause ist, bin ich geliefert. Er öffnet sachte die Tür und nimmt mir meine Sorge schon ab, indem er mir beteuert, seine Mutter sei ausgegangen. Ich atme erleichtert aus und betrete sein Reich. Nett.
Er nimmt mir die Jacke ab und holt mir trockene Sachen von ihm. Die würde ich am liebsten behalten.
„Fühl dich wie zu Hause. Ich mach uns heisse Schokolade.“, ruft er aus der Küche. Ich lasse mich müde auf das Sofa plumpsen. Während ich versuche meine Haare irgendwie ansehnlich aussehen zu lassen, balanciert Phil schon die beiden dampfenden Tassen zu mir.
„Wollen wir einen Film schauen? Ich kann schon mal aussuchen, dann kannst du in der Zeit deiner Mutter Bescheid geben, dass du hier bist.“ Er schaut mich von der Seite her an.
„Ja, eh, klar, aber es ist schon acht Uhr…“, stelle ich mit einem Blick auf die Uhr fest.
„Du könntest hier schlafen. Ich kann es mir auf der Couch bequem machen, dann hast du mein Bett.“ Er weicht meinem Blick aus.
„Okay. Das wird schon klappen.“ Wie unfreundlich bin ich eigentlich? Ich klaue sein Bett! Noch in derselben Minute reicht er mir das Telefon.
„Mama? Kennst du Phil? Er wohnt drei Strassen weiter. Kann ich bei ihm übernachten?“ Ich wechsle den Blick mit ihm.
„Ja. Bis Morgen.“ Sie legt auf. Wahrscheinlich froh mich los zu sein. Vielleicht hat es bei ihr auch Klick gemacht und sie hat bemerkt, dass ich bei meiner Rektorin zu Hause bin. Phil hat sich wieder neben mich gesetzt und zeigt mir seinen ausgewählten Film.
„Ich liebe den! ‚Sherlock Holmes‘ ist einer meiner Favoriten!“, platze ich sofort raus.
„Dann sind wir uns ja einig.“, gibt er lächelnd zurück. Nur schon bei der Titelmelodie beginnen wir beide mit zu summen.

Wie es weitergeht? Tja. Ohne Kuss zumindest. Phil ist nun mein bester Freund. Ich bereue es nie, dass ich an dem Tag raus ging.

Sincerely, T.

Sonntag, 18. März 2012

Wanna Show You Something

Könnt ihr euch noch an "A Memory" erinnern? Ein guter Freund von mir hat es als Audiodatei aufgenommen. Obwohl es meine Geschichte ist, fühlte es sich so richtig an, wie er es las. Ein paar kleine Fehler, die nur der Autorin auffallen können. Mehr nicht. Es ist perfekt. So perfekt, dass es mich zu Tränen rührt. Ihr müsst es euch anhören. Irgendwann wird auch noch "Waiting For The Life" kommen. Höchstwahrscheinlich. 

So, anhören und darin versinken: A Memory - Audiodatei

Für Taschentücher müsst ihr selber aufkommen! 

Always, T.

Freitag, 9. März 2012

I'm Bored, But Not Like Normal Peeps...

Sobald ich gelangweilt bin, komme ich auf die idiotischsten Ideen. (Manchmal mach ich auch etwas sinnvolles oder ich sehe zig Mal nach, ob Jemand mein Blog kommentiert und geh dann heulen.)
Wieder zum Text: Die Sherlocks unter euch haben sicher festgestellt, dass dieser Eintrag aus Langeweile entstanden ist. Ich weiss nicht, wie ich mich sonst unterhalten soll. Ich hab mir grade meine Beats übergezogen und lasse mich von Nirvana berieseln. Ich bin heute ganz schlimm geschminkt. Passiert auch öfters aus Langeweile. Ich schminke mich und glätte meine Haare.

Randbemerkung: Eine Freundin von mir hat mir gestern die Haare geschnitten. Mit einer Küchenschere. Es sieht dementsprechend aus. Meine Mutter bestraft mich auf ganz tolle Weise, nämlich indem sie mich nun so etwa 2 Wochen rumlaufen lässt.

Also, wo war ich? AH, Langeweile...
Da mir, wie angetönt, langweilig ist, heisst es nicht, dass dieser Eintrag sehr sinnvoll wird.

Ich hab am Dienstag einen IQ-Test gemacht und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. 133. Hochbegabt. (Ich wette, die haben einen Fehler gemacht. Ich hab schon 5 mal nachgefragt.)

Ich sitze übrigens gerade in der Schule und muss die ganze Zeit aufpassen, dass der Lehrer nicht sieht, dass ich gar keinen Aufsatz schreibe. Naja. Den Aufsatz werd ich euch dann auch mal noch zeigen. Unter Umständen.
Irgendwie komm ich hier auf keinen grünen Zweig. Das ist grausam. Sobald ich eine Idee habe, muss ich das Fenster wechseln, weil mein Lehrer da steht. Wenn ich das Fenster dann wieder wechsle vergesse ich wieder, über was ich schreiben wollte.
Naja, vielleicht gibt es ja solche Idioten, die den ganzen Text lesen. Mir egal. Ich schreibe nur zur allgemeinen Erheiterung.

Ich glaube ich hab genug sinniert. Noch 8 Minuten und dann muss ich den scheiss Aufsatz ausdrucken und abgeben.
Ach, fuck that shit! Ich werd einfach einen meiner alten Einträge kopieren und abgeben.
Jaja, ich schlaues Kerlchen.

Bis dann, meine Spätzchen! <3

Always, T.

Dienstag, 6. März 2012

Why? WHY? Ah, Fuck That Shit! Such's Life!

Ich hab schon lange nicht mehr geschrieben. Ich dürft mich jetzt köpfen, wenn ihr wollt. Hm, doch keine gute Idee, dann habt ihr auch keine Einträge mehr.
Was red‘ ich überhaupt? Ich muss mich doch gar nicht rechtfertigen. Doch falls ihr Wissen wollt, warum seit Valentins Tag (Randbemerkung: Ich verabscheue Valentins Tag) kein Eintrag mehr kam, hier folgende Erklärungen:
1.       Ich bin, wie schon mehrmals, auch auf meinem Twitteraccount, angetönt in einer Klinik. Der Aufenthalt zieht sich leider ziemlich hin. Ganz abgesehen davon, bin ich da, weil es mir mies ging. Ich muss Abschied von meinem Vater nehmen, dass es mir wieder besser geht. Ich versuche seinen toten Traum zu leben. Was übrigens ziemlich schwer ist. Ich will mich nicht von ihm verabschieden. Ist wahrscheinlich verständlich. Doch ich will auch nicht mein ganzes Leben traurig sein.
2.       Ich und meine Mutter sind in einem schon lange andauernden Clinch. Wir sind beide angespannt und streiten/diskutieren/weinen (beliebiges auswählen) häufig miteinander. Ich will den Klappstuhl (Schuh des Manitu-Insider) endlich begraben.
3.       Ich hab keinen Plan, was mein Herz gerade für Störungen hat. Ich bin verliebt. Ich bin eifersüchtig auf jedes Mädchen, dem er ein Herz oder ein Schatz schickt. Ich bin traurig, weil ich es ihm nicht sagen kann, weil er ja nicht mir gehört. Ich will ihn aber nicht teilen. Ich habe ihm sehr viel Vertrauen geschenkt und möchte, dass er für mich da ist. Also, wenn er nicht für mich nicht da sein will, soll er aufhören mir zu sagen, dass er mich liebt. Scheisse, nein! Er soll nicht aufhören, weil ich ein kleines liebesgieriges Miststück bin. Dennoch tut es weh ihn zu teilen und zu wissen, dass ich ihm nicht so wichtig bin, wie er mir.
 
Ihr dürft euch jetzt eine Erklärung aussuchen, welche ihr für sinnvoll haltet. Falls keine zutrifft: Ich muss mich sowieso nicht rechtfertigen.

Always, T.

A Memory

Ich sitze da, auf einer unbequemen Holzbank. Die Holzbank steht in einem dunklen Raum. Schwer zu beschreiben - Für mich war er einfach dunkel. Der Raum ist so abgedunkelt, damit man besser auf die andere Seite der Glasscheibe sehen kann.
Ein kalter Windstoss kommt herein, sobald die Tür geöffnet wird. Ich erzittere dank der Kälte. Zwei Männer betreten den Raum. Der Erste ist mollig, seine Wangen sind gerötet. Sein Gefährte ist sein komplettes Gegenteil. Er ist gross und schlaksig. Sein Gesicht wird bleich, sobald er zur Glasscheibe blickt. Ich selbst zeige ihnen gegenüber kein Interesse. Sie sind für mich nicht von Belangen.  Der Boden knarrt unter dem Gewicht der Beiden. Sie weinen. Ich sah noch nie, dass Männer weinen. Ich fragte meinen Vater schon oft, warum Männer nie weinen.
Er sagte immer dasselbe: „Sie dürfen nicht. Männer müssen immer  Stärke zeigen. Keine Schwäche. Jeder Mann, der weint hat keinen Stolz.“  Ein kleines Lächeln umspielt meine Lippen, wenn ich daran zurückdenke. Mein Vater hatte immer komische Theorien.
Ein Schluchzen des Dicken reisst mich aus meinen Erinnerungen. Die Beiden starren das Glasfenster an. Sie umarmen sich und der Grosse reicht seinem Kollegen ein zerknittertes Taschentuch. Irgendeiner murmelt etwas. Nun, wenn ich mich daran erinnere, weiss ich, dass er „Sie ist doch noch so jung.“ gesagt hat. Beide klopfen mir mitfühlend auf die Schultern. Ich zucke unter ihnen zusammen.
"Du bist ein tapferes Mädchen.“, bemerkt der Grosse mit einer rauchigen Stimme. Ich kenne sie nur von weitem. Sie sind Freunde meines Vaters. Er war oft mit ihnen am Freitag ein paar Bier trinken. Auch letzten Freitag, als er betrunken nach Hause kam. Er stritt mit mir. Noch jetzt bereue ich, was ich nicht getan habe.
Die Tür geht auf. Dick und Doof verschwinden. Wieder ein kühler Luftzug. Trotz meines dicken Pullovers erschaudere ich. Mein Kopf pocht. Das Zeitgefühl habe ich schon lange verloren. Für mich waren es Jahre in denen ich in diesem Raum sass. Für andere waren es nur Stunden.
Ständig schwirren mir alte Erinnerungen im Schädel herum. Ich stütze meinen Kopf auf meine kalten Hände. Langsam spüre ich wieder, wie hart die Holzbank ist. Mein Rücken knackst, sobald ich mich bewege. Meine Augenlider fühlen sich schwer an. Ich bin schon lange wach. Wie lange weiss ich nicht. Ich kann es noch gar nicht fassen. Die nächsten Tage werden grauenhaft, die Nächte schlaflos. Ich werde noch lange brauchen, bis ich es realisiert habe.
Das Nächste, an was ich mich erinnern kann, ist, wie eine Frau mittleren Alters den Raum betritt. Ich kenne sie. Mein Vater mochte sie nie, doch sie war eine gute Freundin meiner Mutter. Sie ist depressiv. Ein paar Monate später wird sie in eine Psychiatrie eingeliefert werden. Ein Nervenzusammenbruch. Ihre Kinder, welche ich nicht ausstehen kann, werden meinem Vater die Schuld in die Schuhe schieben. Ich kann die Frau nicht ausstehen. Ihr Name ist Sandra. Ein einzelner Name, an den ich mich noch erinnern kann.
Sie kommt mit verheulten Augen zu mir. Ihre Mascara ist komplett verlaufen. Sie gleicht einem Waschbär. Urplötzlich ertönt Musik. Ein Nerv tötendes Lied.
Der Sänger kommt sofort zum Refrain. Ich kann mich noch genau an ein Wort im Titel erinnern Heaven. Solche komplett unpassende Lieder, welche nur Idioten abspielen, weil sie denken, das hilft. Sandra weint immer weiter, nun umarmt sie mich auch noch. Ich balle meine Fäuste. Meine Hände zittern vor Wut, während ich ruckartig das Handy zuklappe. Die Musik erstickt. Endlich.
„Es tut mir ja so Leid! Du bist so jung! Ein ganz tapferes Mädchen bist du!“, erwidert sie jammernd.
Ihr Parfüm wabert in meine Richtung. Ich unterdrücke meinen Würgereiz. Während ich die Luft anhalte, versuche ich mich aus ihren dicken Armen zu winden, doch sie umklammert mich noch fester.
Ich huste demonstrativ um sie darauf hinzuweisen, dass sie nervt. Sie ignoriert es. Ich huste ein weiteres Mal, nun hat es auch in ihrem kleinen Hirn Klick gemacht. Sie lässt langsam von mir ab, ich atme erleichtert aus. Sie steht mühselig auf. Ein weiteres Ausatmen meinerseits. Sie blickt noch ein letztes Mal mit ihren traurigen Augen zu mir und verlässt den Raum dann schreiend. Das war der Moment in dem sie durchknallte. Ich lächle, wenn mein Vater das gesehen hätte…
Mein Gesichtsausdruck wird härter, sobald ich meine Schulter anschaue. Sie hat zwei schwarze Mascara Flecken auf meinem grauen Pullover hinterlassen. Es ist mein Lieblingspullover! Für das würde sie büssen, sobald ich wieder genug Kraft habe um sauer zu werden. Ich schnaufe einmal wütend und im selben Moment ist meine Wut verflogen. Nun ist es mir schon egal. Nichts ist mehr wichtig. Nicht Sandra, nicht die Kälte im Raum, nicht die harte Holzbank. Nicht einmal die nervende flackernde Lampe, die gerade erlosch.  Jenes, welches mir am meisten bedeutete liegt hinter der Glasscheibe. Jenes, ohne welches nichts mehr einen Sinn ergibt. Es wurde mir einfach so weggenommen.
Ich habe schon eine Weile nicht mehr geblinzelt, so dass meine Augen trocken sind. Ich starre weiterhin geradeaus, während mir die erste richtige Träne die Wange hinunter rinnt.
Ich sitze auf einer Bank, in einem Raum, welcher in einem Leichenschauhaus ist.
Hinter der Glasscheibe liegt mein Vater.

Das ist ein immer wiederkehrender Traum von mir. Ich fürchte mich grauenhaft vor ihm, denn alles in diesem Traum ist wahr und die Wahrheit - die Realität - schmerzt jedes Mal auf's Neue.

Always, T.

Dienstag, 14. Februar 2012

It's complicated?

Das mit der Liebe ist so eine Sache. Ich hab das Problem, dass ich schon immer lieber mehr männliche Freunde hatte (Freunde im Sinn von Kollegen). Genau aus diesem Grund kam ich immer wieder in die missliche Lage, dass einer irgendwann stärkere Gefühle für mich entwickelte. Ich hingegen hatte keine.
Grade im Moment bin ich ziemlich hin und her gerissen. Ich mag einen Jungen. Sehr sogar. Ich habe ihm das auch gesagt, und er meinte das Gleiche zu fühlen. Das Problem ist nur, er wohnt in Deutschland.
Hier in der Klinik hab ich Jemanden kennengelernt. Ehrlich gesagt bin ich in ihn verschossen. Er hat mit seiner Freundin Schluss gemacht und auch er mag mich. Nur ich bekomme bei beiden Schmetterlinge im Bauch. Ich fühle mich schlecht, doch den Zweiten sehe ich jeden Tag. Mit dem aus Deutschland habe ich schon lange nicht mehr geskypt, da er keine Zeit hatte. Ich weiss nicht, was ich fühle.
Doch das Beste kommt noch:
Ich schreibe mit einem Dritten. Er kommt auch aus Deutschland. Er ist süss, aber ich glaube ich empfinde nichts für ihn. Er hingegen macht grosse Andeutungen, dass er mehr als nur Freundschaft will.
Ich bin verzweifelt. Was soll ich eurer Meinung nach tun?
Ich selbst tendiere zum Zweiten. Immerhin sehe ich ihn jeden Tag.
Gleichzeitig muss ich nur einen Satz mit dem Ersten wechseln und ich fühle mich total verliebt und in meinem ganzen Bauch kribbelt es, wenn er verspricht am Wochenende anzurufen (was er trotzdem nie tut).

Liebe ist immer so kompliziert. Mein Herz soll sich bitte mal entscheiden!

So, genug rumgeheult. Ich hab noch was:
1. Läuft's bei Jemandem ähnlich?
2. Irgendwelche Tipps?
3. Bin ich bescheuert?

Danke für's Lesen. Bis bald.

Always, T.

Samstag, 11. Februar 2012

Stop At Clinic

Ich hab euch ja mal darauf hingewiesen, dass ich in eine Klinik gehe. Da bin ich nun. An den Wochenenden darf ich nach Hause. 
Viel mach ich dort nicht. Ich habe eine Ergotherapie. Deutsch für: Wir basteln Müll. 
Einzel-, Gruppen- und Familientherapie. Alles in allem hab ich fast kein Programm. Of hat man einfach gar nichts zu tun. Es ist so langweilig, dass einige mit stricken begonnen haben, andere fingen an sich 2mal am Tag zu duschen. Ich gehöre zu den letzteren.Wie auch immer. Es hat ein kleines Kaffee mit Internet, welches mir ermöglicht noch einen kleinen Funken Aussenwelt mitzubekommen. Ich darf offiziell rauchen. Oh, das Essen ist ekelerregend, aber ich komm klar. Dank meinen Schlafmedikamenten bin ich oft müde oder gereizt. Die Anderen nerv ich so ziemlich.
Etwas will ich mit diesem Eintrag noch bewirken. Denkt nicht immer so, wenn ihr Psychiatrie hört:



In einer Psychiatrie ist es eigentlich ganz normal. Ausser, wenn man im geschlossenen sitzt. Man hat Schule und verschiedene Therapien. Wir sitzen nicht in einer Gummizelle und tragen Zwangsjacken. Ich hasse es, wenn die Leute mich krumm anschauen, wenn ich sage, dass ich in einer Psychiatrie bin. Stellt es euch doch mal als ein anderes Krankenhaus vor. So anders ist es gar nicht.
Ich hoffe ich konnte durch das ein bisschen Licht in eure Klischee's bringen. Glaubt nicht alles aus den Filmen.


Always, T.

Warten auf das Leben

Die Wanduhr tickt. Ich starre auf den Sekundenzeiger. Minuten verstreichen. Sie fühlen sich wie Stunden an. Mein Herzschlag passt sich dem Ticken an. Ich atme erschöpft aus. Wie lange warte ich schon?
Ein weiterer Blick auf die Uhr. Eine Minute ist vergangen, mehr nicht. Ich versuche vergeblich, mich zu entspannen. Ich hasse Warten. Eine Frau in den Wehen wird im Rollstuhl in ein Zimmer gefahren. Sie schreit höllisch. Der kleine Junge neben mir kaut laut auf seinem Kaugummi. Ein Baby schreit. Ich balle meine Fäuste.
„Haltet die Klappe!“, grummle ich wütend. Ich stöpsle mir, vor Wut zitternd, meine Kopfhörer ein und drücke auf die Play-Taste. Stille. Die Batterie ist leer, doch das ist egal, da das Baby verstummt ist. Ich atme erleichtert aus. Der Junge hat den nächsten Kaugummi in seinen Mund gestopft. Ich rieche den Pfefferminzgeschmack. 
Tief einatmend versuche ich mich wieder auf das Ticken der Wanduhr zu konzentrieren. Meine Übung wird abrupt von der Sirene eines Krankenwagens unterbrochen. Jemand weint künstlich. Ein Mann wird auf einer Notfallbahre hereingebracht. Die Räder sind schlecht geölt und beginnen grässlich zu quietschen. Blutgeruch steigt mir in die Nase. Angewidert schlucke ich meine Übelkeit herunter. Mein Blick wandert auf die Zeitschriften, die auf einem kleinen Plastiktisch liegen. Die dürren Models auf den Covern blicken mich vorwurfsvoll an.
„Was kann ich denn dafür?!“, verteidige ich mich traurig. Der ältere Herr vor mir blickt erstaunt auf. 
„Hm?“, fragt er mich erschrocken.
„Ich, eh, hab‘ nur ...“, während ich versuche zu erklären, warum ich mit einem Heft rede, stehe ich auf. Ich fühle mich unwohl. Wahrscheinlich hält er mich nun für eine Psychopathin. 
Mein Blick schweift umher. Ich muss hier weg. Wieder von der Ungeduld gepackt bewege ich mich zum Schalter. Die Schwester würdigt mich keines Blickes. 
Demonstrativ räuspere ich mich. 
„Was?“, erwidert sie, ohne mich anzusehen.
„Wie geht es ihm?“ 
„Wem?“, fragt sie, obwohl sie es genau weiss. Ich habe sie schon ein Dutzend Mal gefragt. 
„Patient 106.“ 
„Ich darf nur Familienmitgliedern Auskunft geben.“ 
„Ich bin seine Tochter.“ 
„Ausweis?“ Sie blickt mich fragend an. 
„Hab‘ ich nicht.“ 
„Dann darf ich dir auch nichts sagen.“ 
„Aber ...“ Ich stoppe. Sie hat sich wieder dem Bildschirm zugewandt und tippt weiter vor sich hin. „Darf ich wenigstens in ein ruhigeres Wartezimmer gehen? Ich halte es hier nicht mehr aus.“ 
„Von mir aus. Da hinten.“ Sie nickt mit ihrem Kopf in die entsprechende Richtung. 
Müde schlurfe ich in das ruhige Zimmer.
Eine andere Wanduhr tickt. Ich mustere den Raum. Er ist klein. In Weiss gehalten. An verschiedenen Stellen wurde blaue Farbe eingebracht.
Die Stühle sind unpassend in Quietschgelb gehalten. Wie im letzten Wartebereich hat es einige Plastiktische mit Zeitschriften. Es gibt einen Wasserspender. Er tropft unaufhörlich. Neben ihm steht eine hässliche Plastikpflanze. Die Angestellten sind wahrscheinlich zu faul, um sie zu giessen. 
Gelangweilt gehe ich zu einem Stuhl und lasse mich fallen.
An der gegenüberliegenden Wand hängt ein Kreuz mit einem Jesus. Genervt blicke ich in den Spiegel. Meine Augen sind blutunterlaufen, und über meine rechte Wange zieht sich eine grosse Narbe. Langsam hebe ich meine Hand und berühre sie. Ich kann sie nicht spüren, meine Finger sind taub. Ein Schaudern überkommt mich. Woher ist diese Narbe? Ein Blick auf meinen Arm. Kratznarben zeichnen ihn. Immer, wenn ich unter Stress stehe, sieht mein Arm so aus.
Ich blende die Schmerzen aus und konzentriere mich ein weiteres Mal auf das Ticken der Uhr. Langsam schliesse ich meine Augen und lasse den Unfall nochmal passieren. Mein Herzschlag setzt für einen Moment aus. 
Ich kann das Quietschen der Reifen hören. Ein Schrei. Mein eigener. Ich rieche den verbrannten Gummi und das auslaufende Benzin. Ein Stöhnen von der Seite. Das Letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, wie das kleine Rehkitz aufgeschrocken davonrennt.
Schwer atmend öffne ich meine Augen wieder. Mein Hals ist trocken. Erschöpft bewege ich mich zum Wasserspender. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er explodieren. Zitternd stelle ich den Becher hin und lasse die klare Flüssigkeit hineinfliessen. Sobald er voll ist, nehme ich ihn und gehe ruckartig zum Stuhl zurück. Bei meinem Platz angekommen habe ich schon mehr als die Hälfte verschüttet. Egal. Während ich trinke, fühle ich, wie das Wasser meine Kehle hinunterrinnt. Der letzte Tropfen bleibt an meiner Lippe hängen. Mit meinem Ärmel wische ich ihn weg.
Ich versuche mich auf ein Geräusch zu konzentrieren, aber die Wanduhr bringt mich zum Durchdrehen. Von Wut gepackt ergreife ich die Bibel, die schwer auf dem Tisch liegt. Ein lautes Krachen. Die Wanduhr befindet sich nun auf dem Boden, neben ihr die Bibel. Da mir der Plastikstuhl zu unbequem ist, platziere ich mich auf dem Boden und lehne mich gegen die Wand. Ich kann die Schritte der Ärzte hören, welche panisch durch den Gang rennen. Meine Geduld neigt sich schon dem Ende zu, da wird die Tür aufgerissen. Eine Wolke aus Desinfektionsmittel wabert mir entgegen. Der Mann im weissen Kittel blickt mich sichtlich erschöpft an. 
„Tochter?“, fragt er unnötig.
Ich nicke angsterfüllt. 
„Die verlorene Blutmenge ist gering, dennoch müssen wir ihm eine Transfusion geben. Er hat starke Kopfverletzungen und unter Umständen einen Riss in der Lunge. Wir können jedoch etwas dagegen unternehmen. Kurz: Er wird durchkommen“, murmelt er. 
Ich weiss genau, dass er lügt. Ich kann es in seinen Augen sehen. Mein Vater hat nur noch ein paar Momente im Leben.
„Du kannst ihn besuchen. Zimmer 57.“ Mit diesen Worten verschwindet er und lässt mich mit Tränen in den Augen sitzen.
Langsam erhebe ich mich vom Boden und verlasse das Wartezimmer. Ich kann das hektische Treiben auf den Gängen beobachten. Mit vorsichtigen Schritten bewege ich mich zur Tür mit der Nummer 57. In meinem Hals bildet sich ein Kloss, während ich die Klinke hinunterdrücke.
Da liegt er. Bleich im Gesicht. Mehrere Kanülen finden den Weg in seinen Arm. Ich kann das Blut fast fliessen sehen. Langsam dreht mein Vater seinen Kopf in meine Richtung. Ein Husten überkommt ihn. Er verzerrt sein Gesicht. Ich bin in Sekundenschnelle an seiner Seite, setze mich auf den Bettrand und umklammere seine grosse Hand. Ein Schluchzer entrinnt meinem Mund. In meinen Augen bilden sich Tränen und eine einzelne findet den Weg zum Boden.
„Papa. Du darfst nicht gehen. Ich schaffe das nicht ohne dich. Ich liebe dich doch!“, schniefe ich, während ich mich von Trauer gepackt schüttle. Seine Augen suchen meinen Blick. Er hebt bedächtig seine Hand und legt sie auf meinen Kopf.
„Ich werde immer für dich da sein“, beteuert er mir mit seiner tiefen Bassstimme. Seine Augen werden glasig und eine kleine Träne rinnt seine Wange hinab. Das ist das erste und das letzte Mal, dass ich meinen Vater weinen sehe. Seine Augen blicken in die Ferne und er macht seinen letzten Atemzug.

Meine Angst vor Krankenhäuser kommt auch in der Nacht. Ich sah meinen Vater nie weinen, er war der stärkste Mensch, den ich je kannte.

Sincerely, T.