Sie sass still auf dem Fensterbrett. Es war sieben Uhr abends. Der Abend neigte sich dem Ende zu. Vereinzelte Personen liefen noch durch die Strassen, doch sie liefen schnell, flüchtend vor der Dunkelheit.
Die Strassenlaternen gingen flackernd an. Am Horizont konnte sie die Sonne langsam untergehen sehen. Die letzten Vögel und die ersten Fledermäuse flogen durch die Nacht. Der Mond schien hell und klar. Es war Vollmond. Sie hielt ihren Daumen, aus alter Kindheitsgewohnheit hoch, um zu prüfen, dass der Mond auch nicht grösser war. Die Nacht war klar, was bedeutete, dass sie die glitzernden Sterne sehen konnte. Sie überlegte, ob sie irgendein Sternbild kannte.
Das Mädchen begann zu lächeln, als ihr das Gespräch darüber, von nichts eine Ahnung zu haben, wieder einfiel.Sie sah kein Sternbild, dass sie kannte. Plötzlich flog eine kleine Sternschnuppe über den Himmel.
Sie kniff ihre Augen zu und wünschte sich etwas. Tief im Innern wusste sie, dass ihr Traum nie in Erfüllung gehen würde.
Sie erschrak, als plötzlich ihre Mutter in ihr dunkles Zimmer kam.
„Ich hab dir ein paar Brownies gebacken, Jules. Willst du probieren?“, fragte ihre Mutter leise. Das war also ihr Friedensangebot, dachte Jules. Ihre Mutter kam immer mit irgendwelchen Geschenken, um sie aufzuheitern, wenn sie mal wieder die Beherrschung verloren hatte. Doch Jules wusste, dass ihre Mutter sich nie mit Worten entschuldigen würde. Sie erwartete immer, dass Jules sich entschuldigen würde. Doch Jules hatte nicht vor sich für etwas zu entschuldigen, was sie nicht getan hatte. Jules hatte sich immer unter Kontrolle. Sie hatte gute Noten und auch sonst machte sie nirgends Schwierigkeiten. Ihre Mutter wollte jedoch immer mehr von ihr. Sie erwartete, dass Jules sich älter verhielt, als sie war. Sie verhielt sich schon genug alt.
Und trotzdem liebte sie ihre Mutter. Von Herzen. Und wenn Irgendjemand ihr auch nur ein Haar krümmen würde, würde sie ihn dafür bestrafen. Ihre Mutter würde dasselbe tun. Das wusste sie.
"Nö.", erwiderte sie abweisend. Gerade im Moment wollte sie ihre Mutter nicht hier haben. Ihr Kopf war überfüllt.
Sie dachte nur an etwas. An ihn. Wie er sie ansah, mit ihr sprach und ihr Schmetterlinge in den Bauch brachte. Sie wusste, dass er nicht an sie denkt. Sie war nichts Besonderes, aber er, er war ihr Traum. Ihr Kopf war ständig bei ihm. Seine kristallklaren blauen Augen hatten sich tief in ihrem Kopf eingebrannt.
Nie wird sie auch nur ein Sterbenswort mit ihm wechseln.
Trotzdem war sie verzaubert von ihm. Irgendetwas was so anders, so geheimnisvoll. Ihr Sternschnuppenwunsch war an ihn gerichtet. Sie wollte ihn küssen. Nur einmal. Dann wäre sie vollkommen zufrieden.
Ein Luftstoss brachte sie zum Frösteln. Unter ihr raschelten die Herbstblätter. Sie roch etwas und drehte sich um. Ihre Mutter hatte die Brownies stehen gelassen.
Vorsichtig stieg sie vom Fensterbrett und schnappte sich einen. Ihr Magen knurrte.
Wann hatte sie das letzte Mal etwas gegessen?
Sie setze sich wieder auf ihr Bett und sah von dort aus den Mond an.
"Soll ich?", ging es ihr durch den Kopf. Sie würde es einfach tun. Schlagartig sprang sie auf und fing an sich anzuziehen. Sie schnappte sich ihre Chucks und ging leise die Treppe runter. Ihre Mutter sah Fern. Sie würde nichts bemerken.
Jules schlich mit einer Ruhe zur Tür und ging raus.
"Ja, ich soll.", sagte sie in den Herbstwind heraus. Voller Mut stapfte sie zu seinem Haus. Sie würde es tun. Endlich. Nur noch über die dunkle Strasse und sie wäre da. Ihr ganzer Kopf drehte sich nur darum, was sie gleich tun würde und achtete nicht darauf, dass von der linken Seite ein Auto angerast kam. Urplötzlich holte sie das Quietschen der bremsenden Reifen in die Realität, sie sah gegen die Scheinwerfer und spürte einen Druck in der Hüfte. Ihr ganzer Körper schmerzte und sie sah eine rote Flüssigkeit über den Asphalt rinnen.
Er kam aus seiner Tür gestürmt.
"Was ist passiert?", hörte sie ihn fragen.
"Ich...Ich habe sie nicht gesehen...", murmelte der Fahrer.
Der Junge kam näher und sah ihr in die Augen.
"Jules...nein...", kam es stockend aus seinem Mund.
"Sag meiner Mum, alles okay und...", röchelte sie erschöpft.
"Alles okay, du schaffst das!", flehte er leise.
"..und...Ich liebe dich.", kam noch aus ihrem Mund.
"Ich dich auch, Jules. Seit dem ersten Tag."
Er küsste sie sanft und dann wurde alles um sie herum schwarz.
Diese Geschichte habe ich für eine sehr gute Freundin von mir geschrieben. Sie ist unter dem Namen @theonlypressure bei Twitter bekannt.
Ich hoffe dir gefällt sie, Süsse. Nicht glücklich, nicht traurig, sondern etwas Besonderes. Genau wie du es bist.
All The Best, T.
Diese Geschichte habe ich für eine sehr gute Freundin von mir geschrieben. Sie ist unter dem Namen @theonlypressure bei Twitter bekannt.
Ich hoffe dir gefällt sie, Süsse. Nicht glücklich, nicht traurig, sondern etwas Besonderes. Genau wie du es bist.
All The Best, T.
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Nun ich hoffe doch sehr, dass du gleich etwas Sinnvolles schreiben wirst. Etwas, dass nicht gleich sofort in meiner Spambox landet und ich verzweifelt durchlese, weil es einfach keinen Sinn ergibt.
Ich hoffe stark, dass deine Nachrede zu einer positiveren Sorte gehört. Wie zum Beispiel grosse Lobhudeleien an meiner selbst. Dies wird immer gerne gesehen.
Ich hoffe hoffe hoffe, dass du dein Gehirn verwendest, falls du denn eines besitzt.