Ich stand im Schatten und sah auf die andere Seite der Klippe.
Da war ein kleines Mädchen, etwa 11 Jahre alt. Sie sass in einem Wintergarten. Neben ihr sass ein Mann.
Ich weiss nicht, woher ich es wusste, aber der Mann war ihr Vater.
Sie redeten und sie lachten. Das Mädchen hatte ein Glitzern in den Augen. Sie liebte ihren Vater.
Doch auf einmal verschwamm der Mann. Dann war er spurlos verschwunden. Sie begann zu weinen, rannte aus dem Wintergarten in Richtung Klippe.
Urplötzlich blieb sie stehen. Ihre Mutter ging auf sie zu. Das kleine Mädchen wollte sie umarmen, doch ihre Mutter drückte sie kalt weg. Die Kleine sah mit tränenerfüllten Augen zu ihr hoch. Doch die Mutter blickte sie nicht einmal an. Sie drückte sie weiter zur Klippe, bis das Mädchen runterfiel.
Sie konnte sich noch festhalten, doch da kam ein anderer Mann und gab ihr den letzten Stoss.
Sie fiel und schrie. Doch sie weinte nicht. Keine Träne wurde mehr vergossen.
Nach einer kurzen Zeit kam das Mädchen wieder hoch. Sie war immer noch gleich jung und unerfahren. Doch in ihren Augen war Kälte. Keine Kindheit, kein Glitzern mehr.
Sie stand da und ihre Mutter schrie sie an. In den Augen des Kindes spiegelte sich Wut wieder, doch sie beherrschte sich. Kein Ton kam aus ihrem Mund.
Sie liess alles über sich ergehen.
Sie musste erwachsen sein. Ihre Mutter duldete keine Kindlichkeit mehr. Sie musste auf einen Schlag alles vom Leben wissen.
Immer, wenn ihre Mutter weg war, weinte sie. Liess den ganzen Schmerz raus, die ganze aufgestaute Wut. Sie ging durch ihr Leben, riss sich jede Minute zusammen, damit sie Niemanden enttäuschte. Sie war oft kurz vor dem Zusammenbruch, doch immer kurz davor erinnerte ihre Mutter sie wieder daran, dass sie sich beherrschen soll. Sie zerbrach innerlich. Versuchte sich an Niemanden zu binden und sich an Niemanden zu gewöhnen.
Doch irgendwann sah ich ihr an, dass sie immer mehr zu kämpfen hatte. In den Nächten wachte sie immer öfter schweissgebadet auf. Ihre Stimmung verschlechterte sich. Ihre Mutter schrie weiter, doch die Kleine konnte sich nicht mehr unter Kontrolle halten. Sie schrie zurück und innerlich zerbrach sie, denn sie liebte ihre Mutter über alles. Sie wollte kein böses Kind sein.
Sie stand wieder an die Klippe. Diesmal schaute sie mich eindringlich an. Der unendliche Schmerz den ich in ihren Augen sah machte mir Angst.
Sie sprang und und fiel. Immer weiter in den Abgrund.
Und immer, wenn sie sich knapp halten konnte an einem Felsvorsprung, dann stand da Jemand und schubste sie wieder hinunter. Immer weiter in die Dunkelheit. Weiter entfernt von Allem und Jedem.
Ich machte einen Schritt aus dem Schatten. Vor mir war ein Spiegel.
Dieses Mädchen bin ich.
Der Text entspricht genau meiner Lage. Es ist einfach eine ausgeschmückte Sicht.
All The Best, T.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Nun ich hoffe doch sehr, dass du gleich etwas Sinnvolles schreiben wirst. Etwas, dass nicht gleich sofort in meiner Spambox landet und ich verzweifelt durchlese, weil es einfach keinen Sinn ergibt.
Ich hoffe stark, dass deine Nachrede zu einer positiveren Sorte gehört. Wie zum Beispiel grosse Lobhudeleien an meiner selbst. Dies wird immer gerne gesehen.
Ich hoffe hoffe hoffe, dass du dein Gehirn verwendest, falls du denn eines besitzt.