Dienstag, 11. Oktober 2011

Nightmare

Ich blicke mich um. Alles ist weiss. Es ist kalt und ich beginne zu frösteln. 
Nicht weit entfernt von mir sitzt eine alte Dame an einem kleinen weissen Gartentisch. Sie trinkt ihren, inzwischen kalten, Kamillentee. 
Der letzt Tropfen rinnt über ihr verrunzeltes Gesicht. Nachdem sie ihr Gesicht mit einem Spitzentuch abgetupft hat, füllt sie sich ihre weisse Porzellantasse wieder mit kaltem Tee. 
Langsam blickt sie in meine Richtung. Ich weiss, dass sie mich nicht sehen kann. 
Ich schaue in ihre alten grauen Augen und sehe bis in ihre Seele. Es fröstelt mich wieder. 
Sie wirkt abwesend. Immer wieder blickt sie langsam und bedächtig auf ihre Uhr. Sie wartet auf Jemanden. Nein - nicht auf Jemanden - auf mich. Ich sollte schon längst bei ihr sitzen und mit ihr Tee trinken. 
Sie hat mich eingeladen. 
Es stehen zwei weisse alte Porzellantassen da.
Verlegen blicke ich auf den Boden. Ich sollte mich schämen eine alte Frau warten zu lassen. 
Vorsichtig mache ich einen Schritt in ihre Richtung. Meine Beine fühlen sich taub an. 
Wie lange stand ich denn schon hier? 
Nach einem weiteren Schritt spüre ich, wie das Blut durch meine Beine fliesst. Ich will wieder zu der alten Dame blicken, doch ich erschrecke, denn vor mir ist nicht das erwartete Bild. Sondern schwarze, nach Gummi riechende, Traktorräder. Sie sind riesig und drehen sich in meine Richtung. 
Ich will mich umdrehen, doch die dunklen Räder sind überall. 
Panik macht sich in meinem Körper breit. Ich versuche zu schreien, doch nur ein leises Hauchen entweicht meinem Mund. Ich beginne mich immer schneller um meine eigene Achse zu drehen in der Hoffnung irgendwo die alte Dame zu sehen, doch nichts. 
Mit der Zeit wird mein Rufen lauter. Ich weiss nicht was ich rufe. Ich vermute, dass ich nach der alten Frau rufe. 
Urplötzlich werde ich still. Ein Geistesblitz durchfuhr mich. Sie kann mich nicht hören. Sie ist taub. Seit ihrer Kindheit, dass hat sie mir in der Einladung geschrieben. 
Ich fühle den Brief in meiner Hosentasche. Ich ziehe ihn wutentbrannt heraus. Fluchend zerreisse ich ihn in kleine Stücke. 
Ich fühle etwas Flüssiges auf meiner Wange. Das Salz meiner Tränen brennt auf meinem eiskalten Gesicht. Erschöpft lasse ich mich fallen. 
"Ich werde sterben.", ist mein letzter Gedanke. Ich sitze stumm auf dem harten Boden und warte auf das Ende. Die Räder kommen immer näher, sie erdrücken mich schon fast. Kurz bevor ich sterbe, schlage ich meine Lider auf und schaue mich keuchend um. 
Ich hatte einen Albtraum. Den Albtraum. Vorsichtig schlage ich die Decke zurück. 
Schweissgebadet atme ich die stickige Luft in meinem Zimmer ein. Ich stehe auf und gehe zu meinem Schreibtisch. 
Bedächtig, aber immer noch zitternd öffne ich die Schublade. Darin liegen zwei Blätter. 
Ich nehme beides hervor. Mit einem, zufällig gewählten, Stift mache ich einen neuen Strich auf das eine Blatt. Es ist eine Strichliste. Ich hatte den Traum nun schon mehr als ein Dutzend Male. 
Meine Hand greift die Liste und legt sie wieder zurück in die Schublade. Nun entfalte ich das zweite Blatt. Es ist die Einladung, die mir die alte Dame geschickt hat. Der Brief ist eines Morgens mit der Post gekommen. Ich kenne die Frau nicht und der Brief besitzt keinen Absender. 
Ich weiss nicht von wo dieser Brief stammt, doch er macht mir höllische Angst.

Dieser Text entspricht der Wahrheit. Wie alle Texte von mir. Hier handelt es sich jedoch einfach um einen Albtraum. Diesen hier habe ich bisher am meisten gehabt.

All The Best, T.

3 Kommentare:

  1. wow. You are a very good writer.! ;) LY Tatz♥
    -Efa

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  2. Es ist wunderschön geschrieben und atemberaubend.

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  3. WOW...du hesch es ja mega im griff :D
    also wenn du mal es buech verchaufsch wird ich sie erst sie wos chauft =D
    ich bin stolz uf dich tattchen :-*

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Nun ich hoffe doch sehr, dass du gleich etwas Sinnvolles schreiben wirst. Etwas, dass nicht gleich sofort in meiner Spambox landet und ich verzweifelt durchlese, weil es einfach keinen Sinn ergibt.
Ich hoffe stark, dass deine Nachrede zu einer positiveren Sorte gehört. Wie zum Beispiel grosse Lobhudeleien an meiner selbst. Dies wird immer gerne gesehen.
Ich hoffe hoffe hoffe, dass du dein Gehirn verwendest, falls du denn eines besitzt.